Lohnt sich die Anschaffung eines wasserführenden Kaminofens?
Wasserführende Kaminöfen werden immer dann eingesetzt, wenn neben einer gemütlichen Atmosphäre gleichzeitig auch ein Heizwärmebeitrag für die Zentralheizungsversorgung des Hauses geschaffen werden soll. Doch gerade von diesem Beitrag versprechen sich viele Kaminofeninteressierte zu viel. Wir zeigen Ihnen die Kriterien auf, die Sie vor einem Kauf eines wasserführenden Kaminofens prüfen sollten, um später einen den Mehrkosten entsprechenden Heizwärmebeitrag zu erzielen.
Welche Mehrkosten entstehen?
Kaminöfen weisen deutliche Preisschwankungen auf. Während es herkömmliche Kaminöfen bereits für wenige hundert Euro im Baumarkt gibt, müssen für den Kauf als auch die fachmännische Installation eines qualitativ hochwertigen Kamins mindestens 1000 Euro eingerechnet werden. Da wasserführende Kaminöfen sowohl technisch aufwändiger gefertigt werden als auch eine komplexere hausinterne Verrohrung und Anschluss an den Pufferspeicher nötig machen, muss hier mit Preisen von mindestens 3000 Euro gerechnet werden. Die rein wirtschaftliche Überlegung für oder gegen einen Kamin mit sogenannten Wassertaschen richtet sich also danach, wann die Mehrkosten von mindestens 2000 Euro wieder eingespielt werden können.
Wann amortisiert sich ein wasserführender Kamin?
Grundsätzlich spielt sich diese Mehrinvestition schneller ein, wenn man den heizungsunterstützenden Kamin mit einer normalen Öl- oder Gasheizung kombiniert, da diese die höchsten Betriebskosten aufweisen und ein Zuheizen damit die höchste Heizkostenersparnis aufweist. Weitere Kriterien sind die Dauer des Kamineinsatzes während der Heizperiode und der Holzpreis. Wird der wasserführende Kamin während der gesamten Heizsaison von Oktober bis März täglich rund 3 Stunden genutzt, so könnte ein Vier-Personen-Haushalt, dem das Holz kostenlos zur Verfügung steht, von den durchschnittlich zu erwartenden Ölheizungskosten von rund 3000 Euro pro Jahr durchaus 20 Prozent dieser Kosten wieder einsparen. Bezieht man weiter steigende Heizölkosten mit ein, so könnten sich die Mehrkosten für den wasserführenden Kamin dann nach etwas mehr als 3 Jahren amortisieren.
Welche Alternativen sind wirtschaftlich?
Diese Einsatzbedingungen grenzen allerdings an einen Idealzustand. Sowohl die Nutzungsdauer ist für einen wasserführenden Kamin zu diesen Kosten sehr hoch als auch die Gebrauchsgewohnheiten eher untypisch. Zudem müssen dem Holzbezug entweder durch direkten Einkauf beim Holzhändler oder durch den Zeitaufwand zur Selbstbeschaffung weitere Kosten hinzugerechnet werden, sodass sich die Amortisationsdauer für durchschnittliche Anwendungsfälle in der Realität eher im Bereich von 8 bis zu 10 Jahren bewegt. Bei dieser Konstellation lohnt es sich jedoch über ähnlich wirtschaftliche Alternativen nachzudenken. So könnte es in gleichem Maße wirtschaftlich sein, anstelle eines wasserführenden Kaminofens einen normalen Kamin anzuschaffen und alternativ die Zentralheizung durch eine moderne Wärmepumpenkombination zu ergänzen.
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