Holzenergie aus Kurzumtriebsplantagen
Stetig steigende Energiekosten lassen viele Verbraucher in Sachen Strom und Heizung nach Alternativen suchen. Knappe und in absehbarer Zeit zu Neige gehende fossile Ressourcen machen auch gesamtgesellschaftlich ein Umdenken notwendig. Erneuerbare Ressourcen gelten heute als Antwort auf die Frage nach kostengünstigen und ökologisch vertretbaren Energiequellen.
Mit dem Atomausstieg Deutschlands wurde die Dringlichkeit neuer Energiekonzepte deutlich wie nie zuvor. Die Schwerpunkte der Energiequellen haben sich in den letzten Jahrzehnten dramatisch gewandelt. Die Energieversorgung der Zukunft soll dezentral sein, regional und möglichst nachhaltig.
Viel Potential bietet dabei die Holzenergie mit ihren Kurzumtriebsplantagen (KUP), auch Feldholz oder Energiewald genannt. Die KUP bezeichnet den gezielten Anbau von Wald auf Ackerflächen mit dem Ziel, Holzhackschnipsel zu produzieren. Diese Holzhackschnipsel werden zur Erzeugung von Wärme und Strom verwendet. Neue Heiztechniken mit Holz sind große Forschungsfelder der erneuerbaren Energien. Die Möglichkeiten und Effizienz der Pelletsheizung, Hackschnitzelheizung, die Verstromung aus Holz sowie die Optimierung der Versorgungskette mit Holz sind noch lange nicht ausgeschöpft.
Vorteile der Kurzumtriebsplantagen
Kurzumtriebsplantagen als Naturschutz und für eine bessere Klimabilanz
Die KUPs bieten unter ökologischen Gesichtspunkten viele Vorteile. Wald muss immer mehr Anbau- und Ackerflächen weichen, die restliche Waldmenge ist überlastet. KUPs können den Wald entlasten, zur Verschönerung der Landschaft und einer besseren Luft beitragen sowie Lebensräume von Tieren werden. Eine KUP kann also in mehrfacher Hinsicht zum Naturschutz beitragen: Indem es als erneuerbare Ressource keinen Raubbau erfordert und zu einer dringend erforderlichen Vergrößerung der Waldfläche beiträgt.
Kurzumtriebsplantagen als eine schonende, sichere Landwirtschaft
Kurzumtriebsplantagen bieten dem Landwirt eine Alternative zu konventionellen Anbau. Die wachsende Nachfrage nach Holz als Energielieferant steigt und bietet dem Landwirt Sicherheit. Die Waldplantagen brauchen im Vergleich zu Plantagen mit Getreide oder Gemüse wenig Pflege und kaum Düngung. Die Baumart der Wahl bei KUPs sind Weiden und Pappeln. Ihre Wuchsleistung stellt normale Waldbäume weit in den Schatten. Nach drei bis fünf Jahren sind Weiden und Pappeln etwa zehn Meter hoch und können gefällt werden. Nach dem Fällen treiben sie mehrmals erneut aus, so dass nicht wieder gepflanzt werden muss. Der Wald erhält sich also zum größten Teil selbst.
Mehr Kurzumtriebsplantagen für eine unabhängige Strom- und Heizversorgung
Der Ertrag der bisherigen KUPs deckt jedoch bei weitem noch nicht den tatsächlichen Bedarf. Das Deutsche Biomassezentrum rechnet für das Jahr 2020 mit einer Versorgungslücke von bis zu 40 Millionen m3. Die Ausweitung der Anbaufläche von KUPs wäre die Chance, Deutschland nicht nur unabhängiger von Rohstoffimporten zu machen, sondern dem Naturschutz sowie der Ökobilanz einen kräftigen Schub in Richtung grüner Bereich zu geben.
Kurzumtriebsplantagen als Zukunftsperspektive für Deutschland
Klar ist, dass der Welt bald nur noch erneuerbare Ressourcen zur Verfügung stehen werden. Ein Land, welches sich rechtzeitig entsprechend positioniert, erarbeitet sich für seine Bewohner und seine Natur langfristig einen unschätzbaren Vorteil. Die KUPs bieten dafür heute schon eine günstige und sichere Methode, um Deutschland auf seinem Weg zur Nation der erneuerbaren Energien zu unterstützen.