Holzheizung und Solarthermie – rentiert sich diese Hybridheizung?
Wer „grün“ heizen möchte, der greift selbstverständlich auf Erneuerbare Energien zurück. Für Eigenheimbesitzer bieten sich häufig kleine Solarthermieanlagen an, welche die vorhandene Öl- oder Gasheizung unterstützen und die Heizkosten dauerhaft senken. Eine Hybridheizung ist dies zwar auch, richtig nachhaltig wird es jedoch erst, wenn eine Holzheizung ins Spiel kommt. Weil solch eine Anlage aber stattliche Investitionssummen zwischen 20.000 bis hin zu 30.000 Euro verschlingt, gehen wir der Frage nach, ob eine Hybridheizung mit Solarthermie und Holzheizung nicht nur aus ökologischer Sicht nachhaltig ist, sondern auch langfristig Heizkosten einsparen kann.
Verschiedene Varianten der Holz-Hybridheizung
Die Anschaffung einer Holz-Hybridheizung ist zu allererst mit einer Vielzahl von Entscheidungen verbunden. Möchten Sie eine Pelletheizung, eine Hackschnitzelheizung oder vielleicht doch einen Holzvergaser? Und wie soll die Solarthermieanlage dimensioniert sein? Möchten Sie nur Ihr Warmwasser erhitzen oder doch komplett auf die Heizungsunterstützung setzen?
Sollten Sie nicht die kosteneffizienteste Variante suchen, können Sie die Hybridheizung ganz auf Ihre persönlichen Vorlieben abstimmen. Soll sich die Anlage jedoch dauerhaft rentieren, empfehlen wir Ihnen jetzt aufmerksam weiterlesen.
Übliche Kosten für eine Holz-Hybridheizung
Die Anschaffungskosten einer Holzheizung sind recht hoch, da viele Zusatzkomponenten notwendig sind und die jeweiligen Produktlinien meist nur in sehr geringen Stückzahlen produziert werden. Preislich liegt man beim Kauf einer Holzheizung zwischen 10.000 bis hin zu 25.000 Euro (laut energieheld.de). Bei einer durchschnittlichen Betriebsdauer von 20 Jahren spart man aufgrund der geringeren Brennstoffkosten im Vergleich zu konventionellen Brennstoffen aber trotzdem. Eine Solarthermieanlage zur Warmwasserbereitung ist schon ab 5.000 Euro erhältlich – die zusätzliche Heizungsunterstützung kostet meist doppelt so viel.
Die Hybridheizung mit Pellets und Solarthermie ist die nutzerfreundlichste Variante, weil vergleichsweise wenig Platz benötigt wird und die Anlage automatisch arbeitet. Die Preise für eine solche Hybridheizung liegen im Allgemeinen zwischen 25.000 und 30.000 Euro.
Kombiniert man eine Hackschnitzheizung mit Solarthermie, dann wählt man zwar die sperrigste aller Hybridheizungen, profitiert dafür im Gegenzug aber auch von den günstigsten Heizkosten. Bei solch einer Anlage kann mit Kosten zwischen 25.000 und 35.000 Euro gerechnet werden. Eine Hackschnitzelheizung mit Solarthermie ist generell jedoch eher für industrielle Zwecke zu empfehlen.
Ein Holzvergaser mit Solarthermie ist nur für echte Heizungs-Enthusiasten geeignet. Diese Hybridheizung kostet zwar nur 10.000 bis 20.000 Euro, muss dafür aber aufwendig per Hand beschickt werden.
Welche Holz-Hybridheizung rentiert sich besonders?
Auf der Suche nach der rentabelsten Kombination aus Holzheizung und Solarthermie sollte man beide Bereiche zunächst voneinander trennen. Mit Blick auf die Anschaffungskosten kann die Solarthermie zur Heizungsunterstützung für alle Bereiche ausgeschlossen werden, weil die hiesige Sonneneinstrahlung nicht genügend Energie liefert, um solch eine Anlage ganzjährig hocheffizient betreiben zu können.
Damit wir nun die letztendlich günstigste und effizienteste Hybridheizung finden, können eine Ölheizung und eine einfache Pelletheizung zum Vergleich herangezogen werden.
Würde man bei einem jährlichen Wärmebedarf von 35.000 kWh eine neue Ölheizung installieren, so hätte man nach 20 Jahren, samt Brennstoffkosten und Wartung, rund 90.000 Euro bezahlt (inklusive geschätzter Preissteigerung von 3%). Im Vergleich dazu hätte eine Pelletheizung nach 20 Jahren ca. 75.000 Euro gekostet. Dieselbe Rechnung wird auf die verschiedenen Hybridheizungen angewendet, um die letztendlich günstigste Variante zu finden:
- Die Kombination aus Pellets und Solarthermie (Warmwasserbereitung) hätte nach 20 Jahren ca. 70.000 Euro gekostet.
- Eine Hybridheizung mit Hackschnitzeln und Solarthermie (Warmwasserbereitung) hätte nach 20 Jahren ca. 54.000 Euro gekostet.
- Die Mischung aus Holzvergaser und Solarthermie (Warmwasserbereitung) hätte nach 20 Jahren ca. 64.000 Euro gekostet.
Nutzt man eine Solarthermieanlage zur Heizungsunterstützung, dann lässt sich in der Theorie noch mehr sparen. In der Praxis kann es aber durchaus passieren, dass Ihnen das deutsche Wetter einen dicken Strich durch die Rechnung macht und die Einsparungen mit der „Sonnenheizung“ auf der Strecke bleiben.
Als Grundlage für die Berechnungen wurden die Daten von energieheld.de verwendet.
Fazit zur Holz-Hybridheizung
Als Ergebnis lässt sich festhalten, dass im Regelfall die Hybridheizung mit Hackschnitzeln und Solarthermie die günstigste Lösung ist, um nachhaltig und kosteneffizient zu heizen. Wer die praktikabelste und haushaltsfreundlichste Lösung sucht, der ist aber in jedem Fall mit der Pellet-Hybridheizung und Solarthermie zur Warmwasserbereitung bestens bedient.
Unterm Strich lohnt es sich also definitiv, in Erneuerbare Energien und besonders Holzheizungen zu investieren. Gerade dann, wenn man einen eher hohen Wärmebedarf hat. Dann lohnen sich die günstigen Rohstoffe im Vergleich zu Öl und Gas besonders.