Straßenbelag der Zukunft

Aktualisiert von Redaktion
am 22. November 2015

Straßenbelag der Zukunft: Asphalt aus Holz

Dass die Erdöl-Ressourcen bereits drastisch schwinden, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Auch der Straßenbelag Asphalt besteht zum Großteil aus Erdöl (Bitumen). Nun wurde in Holland die erste Straße mit einem Asphalt belegt, der zur Hälft aus dem Holzbestandteil Lignin besteht. Ein buchstäblicher Weg in eine saubere Zukunft?
Asphalt aus Holz

Lignin – der Stoff aus dem (bald) Straßen sind?

Schenkt man dem holländischen Bauunternehmen H4A Glauben, dann lautet die Antwort auf diese Frage ganz eindeutig „Ja“. Schon seit langem sucht Industrie und Forschung nach einem Ersatzprodukt für Bitumen. Das ist – gemeinsam mit Splitt – der Inhaltsstoff, aus dem Asphalt gefertigt wird. Bitumen wird aus Erdöl gewonnen. Um diese Komponente zu ersetzen, wurden schon Versuche mit beispielsweise Rapsöl und Mikroalgen unternommen. Erfolgversprechend ist aber vor allem Lignin. Der Pflanzenklebstoff fällt bei der Papiergewinnung als Abfallprodukt an: jährlich mehrere hunderttausend Tonnen. Also absolut ideal, um als Kleber im „Bio-Asphalt“ seine Dienste zu tun.

100 Meter Landstraße aus Holz-Asphalt

Im Niederländischen Zeeland hat die Baufirma H4A circa 100 m Landstraße mit einem Asphalt belegt, der zu 50 % aus Bitumen und zu 50 % aus Lignin besteht. In den kommenden zwei Jahren muss sich dieser nun bewähren. Hitze, Kälte, Feuchtigkeit und Frost sind die natürlichen Hürden, die es zu bewältigen gilt. Dazu kommen natürlich noch die Belastungen, die der Asphalt durch den alltäglichen Verkehr aushalten muss. Dass sich der Bioasphalt durch seine geringere Reibungskraft positiv auf den Spritverbrauch der Fahrzeuge auswirkt, ist eine weitere Annahme der zuständigen Ingenieure von H4A. Ziel der Firma ist es, in den kommenden 10 Jahren alle Straßen Hollands mit dem neuen Bioasphalt zu belegen.

Die Forschung bleibt in Bezug auf Holz-Asphalt vorsichtig

Forscher, die sich mit diesem Thema auseinandersetzen – zum Beispiel am Fraunhofer-Institut für Bioverfahrenstechnik in Stuttgart – teilen die ungebremste Euphorie der niederländischen Baufirma noch nicht. Zum einen fehlt ein ausgereiftes Verfahren, das Lignin zu Asphalt zu verarbeiten. Zum anderen kostet der Bioasphalt derzeit noch doppelt so viel wie der herkömmliche. Es braucht Investoren, die in die Weiterentwicklung des Holz-Asphalts investieren. Sollte das Konzept aber aufgehen, ist der Bioasphalt durchaus der Straßenbelag der Zukunft.

Quelle: TAZ.DE

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